Haiti

Haiti ist ein Karibikstaat auf der Insel Hispaniola, deren Osthälfte von der Dominikanischen Republik eingenommen wird. 

Geographie

Haiti liegt auf dem westlichen Teil der Karibikinsel Hispaniola, deren östliche Hälfte von der als Urlaubsparadies bekannten Dominikanischen Republik eingenommen wird.  Die Grundfläche Haitis entspricht mit 27.750 km² in etwa der Belgiens. Im Norden wird Haiti vom Atlantischen Ozean und an der Südküste vom Karibischen Meer begrenzt. Südwestlich Haitis liegt Jamaika, westlich trennt die Windward Passage von der Insel  Kuba.

Kultur

Haitis Kultur ist im karibischen Raum einzigartig. Sie ist zum einen durch den französischen Einfluss der gebildeten Elite, zum anderen aber auch durch die afrikanischen Einflüsse durch die ländliche Bevölkerung geprägt. Ein wesentlicher Impulsgeber ist dabei in allen Erscheinungsformen der Kunst der haitianische Vodou. Das Ergebnis ist eine kulturelle Identität, die man als eindeutig haitianisch bezeichnen kann und die den Einflüssen christlicher Missionierung und der amerikanischen Besatzung am Anfang des Jahrhunderts standhalten konnten. Die fortschreitende Urbanisierung der Gesellschaft und der Einfluss der modernen Medien haben allerdings eine Modifikation der traditionellen kulturellen Ausdrucksformen bewirkt.

Malerei

Es ist nicht weiter verwunderlich, dass die Malerei und andere Formen der bildenden Kunst in einer Gesellschaft, die in weiten Teilen des Lesens und Schreibens nicht mächtig ist, eine bedeutende Rolle spielen. Die künstlerischen Ausdrucksformen in der haitianischen Kultur sind vielfältig und zum Beispiel in der Form von farbenfrohen Gemälden, mit Pailletten bestickten Vodoufahnen, Holz- und Metallarbeiten zu finden. Traditionell stellte die haitianische Malerei einen festen Bestandteil der Alltagskultur als Wandmalerei in Geschäften oder Vodoutempeln dar.

Religion

Die Staatsreligion Haitis ist der römisch-katholische Glaube, dem ungefähr 80% der Bevölkerung angehören. Vor allem seit dem Erdbeben ist jedoch ein steigender Einfluss protestantischer Evangelikaler, vor allem US-amerikanischen Ursprungs, zu verzeichnen. Der Haupteinfluss auf die Kunst und auf den Alltag stellt aber der Vodou dar, der aus Westafrika stammt. Seit 2009 wird erst zwar offiziell als religiöse Praktik, nicht aber als eigenständige Religion anerkannt.

Wirtschaftsentwicklung

Haiti ist seit dem Erdbeben 2010 zu einem großen Teil von Entwicklungshilfe abhängig. Diese wirtschaftliche Misere resultiert aus instabilen politischen Verhältnissen, Korruption und der Abwanderung von gut ausgebildeten Fachkräften aus wirtschaftlichen und politischen Gründen. Der Wiederaufbau nach dem Erdbeben 2010 ist immer noch nicht abgeschlossen. Bis Heute lebt immer noch ein großer Teil der Bevölkerung ohne Zugang zu keimfreien Trinkwasser, ohne Strom und ohne ein funktionierendes Abfallsystem. Durch regelmäßig auftretende Naturkatastrophen, wie zum Beispiel der Hurrikan Matthew im Oktober 2016 und zuletzt das Erdbeben am 14 August 2021 wird Haiti in seiner wirtschaftlichen Entwicklung immer wieder zurückgeworfen.

Bildung

Vor dem Erdbeben im Jahr 2010 war Bildung in Haiti durch die Privatisierung bereits nur für privilegierte Bürger zugänglich. Seit dem Erdbeben 2010 leiden noch mehr Kinder unter dem Bildungsmangel. Viele Schule sind durch die Naturkatastrophen zerstört, die Arbeitslosenquote steigt täglich und somit werden viele Kinder zu Straßenkinder und sogar teilweise versklavt. Nur 23% der Kinder in ländlichen Gegenden haben die Möglichkeit eine Grundschule zu besuchen. Besonders hoch ist die Quote der Analphabeten mit ungefähr 50 Prozent. Aus dem Bildungssektor hat sich der Staat immer mehr zurückgezogen, weil nicht genug Geld zur Verfügung steht, um einen gut funktionierenden Schulsystem zu gewährleisten. Folglich sind die Schulen durch ein Mangel an qualifiziertem Personal und geeigneter Ausstattung schlecht aufgestellt.

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